Nationalismus, Rassismus

2015 / Eine Chronik der letzten sechs Monate

18.01.2016

Eine Chronik gruppenbezogen-menschenfeindlicher Ereignisse und Gewalttaten, die in Zusammenhang mit asylfeindlichen Protesten stehen. Die Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Einsendungen sind über das Feld "Ereignis melden" möglich.

Jahr 2015

15.7. / Böhlen

An zwei Tagen in Folge wurde auf das Asylbewerberheim in Böhlen geschossen. Teile der Fassade und eine Fensterscheibe gehen dabei kaputt.
Das OAZ übernahm die Ermittlungen.

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25.8. / Leipzig

Eine vermummte Person verübte einen Brandanschlag auf die noch unbewohnte Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Stötteritz. Der Mann warf in der Nacht einen Molotow-Cocktail ins Gebäude.

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12./13.9. Neukieritzsch

In Neukieritzsch (Landkreis Leipzig) findet an diesem Wochenende der Landesparteiag des sächsischen Landesverbandes der Linken statt.
In der Nacht zum Sonntag wird das Tagungsgebäude quasi komplett "entglast" (34 Scheiben). Der Parteitag wird im Rathaus von Neukieritzsch fortgesetzt.

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18.10. / Leipzig

Kurz vorm einjährigen "Jubiläum" der Pegida-Demonstrationen in Dresden:
In den späten Abendstunden wird in Leipzig die Fensterfront des elterlichen Hauses eines Antifaschisten mit Steinen beworfen. Die Scheiben gehen zu Bruch.

19.10. / Leipzig - Innenstadt

Nach dem "Jubiläum" kommt es im Leipziger Hauptbahnhof zu einem Angriff von Neonazis auf eine aus Dresden zurückkommende Gruppe von Gegendemonstrant*innen ('Herz statt Hetze'). In der Gruppe der Angreifer war unter anderem der langjährige Neonaziaktivist Kevin D., der ein Messer zückte. Die Anderen griffen später mit Fahnenstangen an und teilten Tritte aus.

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27.10. / Leipzig

Das Bündnis "Leipzig nimmt Platz" berichtet von der "Komplettentglasung" eines PKW, welcher einem Orgamitglied von LNP gehört. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

Ereignismeldung von Leipzig nimmt Platz

29.10. / Leipzig - Schönefeld

An einer geplanten Containerunterkunft für Flüchtlinge in Leipzig-Schönefeld werden rechte Graffitis gesprüht.
"Widerstand","Fuck Antifa","Keiner will euch","Refugees not welcome"

Foto

10.11. / Leipzig

Am 10. November wird bekannt, dass ein Busunternehmen aus der Region Ziel eines Angriffs wurde. Jenes Unternehmen fuhr unter anderen Personen aus dem "No-Legida"-Umfeld zur 'Herz statt Hetze'-Demonstration am 19. Oktober in Dresden.

02.11. / Großpösna

In Großpösna werden knappe zwei Wochen vor der geplanten Demo der OfD asylfeindliche Aufkleber entdeckt. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung entdeckt davon etwa 20 Stück, die mit Rasierklingen präpariert sind, so dass Personen, die die Aufkleber entfernen wollen, sich verletzen.

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06.11. / Leipzig - Schkeuditz

In der Nacht zum Samstag wurde ein Gebäude, welches als künftige Flüchtlingsunterkunft in Leipzig-Schkeuditz gehandelt wird, Ziel eines Brandanschlages. Trotz der raschen Löschung des Feuers, wurde der Dachstuhl des Hauses stark beschädigt.

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09.11. / Leipzig

Am Abend des 9. Novembers wurde die Haustür des Wohnhaues eines Leipziger Bloggers eingeschmissen und mit "Meißner du Zecke" als Graffito an der Hausfront eine persönliche Einschüchterung hinterlassen.

Schon Mitte Oktobert wurde er vom Twitter-Account der NPD Leipzig "geoutet". Weiterhin wurde im März 2015 eine E-Mail an seinen Arbeitgeber gesendet, die gleichzeitig "Outing" als auch Bedrohung darstellte.

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18.11. / Leipzig - Mockau

In Mockau entsteht eine weitere Flüchtlingsunterkunft in Form einer Zeltstadt. Als die ersten Geflüchteten eintreffen, werden sie von 30 Neonazis empfangen, die mittels einer Sitzblockade versuchen, die Ankunft der Busse zu verhindern. Die NPD/JN behaupten auf ihrer Facebook-Seite, dass diese tatächlich verhindert wurde. Die Polizei gab stattdessen bekannt die Anreise sei störungsfrei verlaufen.

13.11. / Leipzig

Nach dem Vorfall am 9. November kommt es in der Nacht zum 13. November zu einem weiterem Anschlag auf ein Wohnhaus. Abermals wird ein Graffito als persönliche Bedrohung an die Hausfront gesprüht. Zerstört werden bei diesem Angriff das Fenster einer unbeteiligten Anwohnerin, sowie zwei Haustürscheiben. Als die Angreifer flohen, explodierte noch ein Sprengkörper erheblichen Ausmaßes.

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17.12. / Leipzig

Im Leipziger Süden wurden typische Wagenplatz-Fahrzeuge angezündet. Die Polizei meldet:

"In der letzten Nacht wurden in der Prinz-Eugen-Straße ein älteres Mercedes-Wohnmobil und ein VW-Kleinbus in Brand gesteckt. Vor dem Mercedes parkte ein Pkw Dacia, der durch die Hitze des Feuers ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auf welche Weise die Fahrzeuge den Flammen übergeben wurden, ist bisher noch nicht geklärt, ein technischer Defekt wird von der Polizei derzeit jedoch ausgeschlossen. Das Wohnmobil und der VW-Kleinbus wurden nach Abschluss der Löscharbeiten abgeschleppt und für die Spurensuche sichergestellt."

Mind. eines der zerstörten Fahrzeuge war von außen, aufgrund entsprechender Aufkleber, als Antifaschisten gehörend zu erkennen.

12.12. / Leipzig - Lindenau

Gegen Mitternacht werfen mehrere Unbekannte die Schaufensterfront des "Interim", Abgeordnetenbüro der Linken in Lindenau, ein. Es kommt zu erheblichen Beschädigungen, in deren Folge die komplette Fensterverglasung des Büros entfernt werden muss.
Der verursachte Sachschaden erreicht einen fünfstelligen Bereich. Augenzeug*innen berichten von mehreren Männern, die in einem PKW davonfahren.

29.12. / Leipzig

Erneut brennen in Leipzig Fahrzeuge mit Wohnaufbauten. Die Auswahl der Orte und der jeweiligen Fahrzeuge legt einen politischen Hintergrund nahe, der explizit linken Menschen und Projekten galt. Es traf zeitgleich an drei verschiedenen Orten 13 Wohnwägen.

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31.12. / Leipzig

Offenbar wollen Legida-Anhänger*innen gewalttätig gegen Linke vorgehen. Sie fordern in typischer Hooligan-Manier:
(dokumentiert bei Twitter)

An der Turnhalle der HTWK, die als Interims-EAE fungiert, sprühen Unbekannte am Silvestertag:
"Legida vs. Antifa - 100 gegen 100 - Wann und wo?"

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Jahr 2016

8.01. / Leipzig - Zentrum/West

„Fuck Refugees – Verbrennt Sie!!!“-Graffiti an Ernst-Grube-Halle
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10.01. / Leipzig

Ein von Linken genutztes Sportstudio brennt ab. Die taz schreibt:
"Am Wochenende brannte in Leipzig ein auch aus der linken Szene aufgesuchtes Kampfsportstudio aus. Eine Polizeisprecherin sagte der taz am Dienstag, die Ermittler gingen derzeit auch hier von Brandstiftung aus."

11.01. / Leipzig
250 Nazis greifen den linken Stadtteil Connewitz an. Parallel "feiert" die asylfeindliche und rassistische Bewegung Legida einjähriges Bestehen.

Zuletzt aktualisiert am 03.02.2022