24.05.2009
Seit dem 20. Mai 2009 ist die Broschüre Leipziger Zustände des Projekts chronik.LE in Leipzig und Umgebung sowie über diese Internetseite erhältlich. Die Broschüre „Leipziger Zustände“ bietet einen Überblick zu den Themen Diskriminierung und Formen gruppenbezogener Menschen-feindlichkeit. Neben einem Auszug aus unserer Online-Chronik enthält die Broschüre Artikel zu verschiedenen Diskriminierungsformen und zu Neonazi-Strukturen in Leipzig. Ziel der Broschüre ist es, das Bewusstsein für diese problematischen Zustände zu schärfen und zur kritischen Auseinandersetzung damit anzuregen. Daher wendet sich die Broschüre insbesondere an Multiplikator*innen aus Bereichen wie Erziehung, Schule, Lokalpolitik und Medien.
Die Berichte und Analysen entstanden in Kooperation mit verschiedenen Gruppen, Projekten und Initiativen. So führt das Antidiskriminierungsbüro (ADB) unter der Überschrift „Was ist Diskriminierung?“ in die Thematik ein. Die Sozialwissenschaftler Adam Bednarsky und Ulrike Fabich beschäftigen sich mit „Diskriminierung im Fußball“. In einem Interview berichtet Gunter Jähnig vom Behindertenverband Leipzig (BVL) unter anderem von Alltagsproblemen von Menschen mit Behinderungen. Die Gruppe „Outside The Box“ problematisiert „Sexistische Normalzustände“.
Neben diesen eher alltäglichen Formen von Diskriminierungen thematisiert die Broschüre im speziellen aktuelle Neonazi-Strukturen in Leipzig. So werden die so genannten „Freien Kräfte Leipzig“ und deren neonazistisches Weltbild beleuchtet. Die enge Verbindung zwischen dieser äußerst gewalttätigen, ideologisch geschulten Gruppierung und der sich anlässlich der Kommunalwahl für „Sicherheit und Ordnung“ einsetzenden NPD wird nachgewiesen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das NPD-Zentrum in der Odermannstraße. Mit der Situation in Lindenau seit der Eröffnung dieses „nationalen Zentrums“ beschäftigt sich ein eigener Artikel. Zudem wird die Propaganda der NPD im Vorfeld der Stadtratswahl analysiert. Damit bietet die Broschüre auch eine fundierte Grundlage für die notwendige inhaltliche Auseinandersetzung mit der NPD.
Zuletzt aktualisiert am 09.02.2022