13.12.2017
Am 27. September haben wir in Kooperation mit dem Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. (NDK) in Wurzen eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Rassistische Gewalt und schweigende Mehrheit im Landkreis Leipzig“ veranstaltet. Daran nahmen neben uns die Journalistin Heike Kleffner, Mitherausgeberin des Buches "Unter Sachsen", und die Lehrerin Heike Krause, die in Wurzen geflüchtete Jugendliche aus Eritrea unterstützt, teil. Es moderierte Sarah Ulrich vom Leipziger Stadtmagazin Kreuzer.
Anlass für die Veranstaltung war die gestiegene Anzahl von Anfeindungen und Angriffen auf Menschen, die als fremd wahrgenommen werden. Das Spektrum reicht dabei von Parolen an Häuserwänden über verbale Attacken bis zu körperlicher Gewalt und Brandanschlägen auf Gemeinschaftsunterkünfte von Asylsuchenden. Der Landkreis Leipzig stellt dabei leider keine Ausnahme in Sachsen dar. Zur Sichtbarmachung dieser Vorfülle führte chronik.LE 2016 und 2017 ein von der Lokalen Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Leipzig gefördertes Projekt durch. Dabei ist in Kooperation mit dem Runden Tisch Migration im Landkreis Leipzig u.a. eine Ausstellung mit dem Titel „Rassismus und Alltag im Landkreis Leipzig“ entstanden.
Auch in Wurzen gab es in in den vergangenen Jahren eine Reihe von Übergriffen auf Geflüchtete im öffentlichen Raum und in ihrem Wohnumfeld. So versammelten sich Anfang Juni etwa 60 aggressive und teilweise betrunkene Neonazis und Rassist*innen auf dem Wurzener Markt, um Stimmung gegen Geflüchtete in der Stadt zu machen. Ein Angriff auf ein Haus, in dem Geflüchtete wohnen, konnte nur durch die Polizei abgewendet werden.
Der Mitschnitt der Veranstaltung ist unter: http://www.freieradios.org/86270 abrufbar
Zuletzt aktualisiert am 30.01.2018