Die Stadt Leipzig beschreibt sich in Ihrer Außendarstellung selbst als weltoffen und tolerant, aber das Stadtmarketing spiegelt die Wirklichkeit für viele Leipziger*innen nur bedingt wieder. Was bei aller positiven Selbstvergewisserung nicht in den Blick gerät: 2016 gab es in Leipzig laut Opferberatung der RAA Sachsen e.V 50 rechtsmotivierte Angriffe. Mit Legida konnte sich über zwei Jahre eine zahlenmäßig verhältnismäßig erfolgreiche rechte Bewegung auf der Straße etablieren. Andere Neonazigruppierungen fantasieren davon ganze Stadtteile in „Schutt und Asche“ legen zu wollen. Mit Compact hatte ein bundesweit einflussreiches, rechtes Hochglanz-Magazin seinen Redaktionssitz lange in der Verlagsstadt. Und nicht zuletzt zeugen zahlreiche rassistische Angriffe auf Unterkünfte von Geflüchteten, Bedrohungen von Lokalpolitiker*innen und Journalist*innen von einer zunehmenden Aktivität rechter Akteure, welche einerseits enger vernetzt agieren und andererseits neue Akteure ansprechen können, die bislang nicht durch politische Aktivitäten in Erscheinung getreten sind.
In unserem Vortrag wollen wir Ergebnisse unserer Arbeit vorstellen und diskutieren wie sich Akteure und Strukturen über die Jahre entwickelt haben und welches die aktuellen Schwerpunkte rechter Aktivitäten in und um Leipzig sind.
Vorträge:
28.04.2017, 17.30 Uhr
29.04.2017, 17.00 Uhr
Neben den Vorträgen gibt es eine von uns in Kooperation mit dem Runden Tisch Migration im Landkreis Leipzig entwickelte Ausstellung mit dem Titel "Alltag und Rassismus im Landkreis Leipzig" zu sehen.
Alle Veranstaltungen finden in der Gießerstraße 16 (Leipzig-Plagwitz) statt.
Zuletzt aktualisiert am 26.01.2022