Die Dossiers sind längere Überblicksartikel zu einzelnen Schwerpunktthemen von chronik.LE und werden fortlaufend online veröffentlicht. Ihre Themen ergeben sich zum einen aus den Problemfeldern, die durch die Ereignisse und Vorfälle in der Chronik sichtbar werden. Zum anderen bieten Dossiers aber auch Platz zur Beschreibung und Analyse diskriminierender gesellschaftlicher Zustände, die sich nicht anhand spezifischer Ereignisse aufzeigen lassen, und somit in der Ereignischronik zu wenig berücksichtigt werden.
Der Alltag in einer Kleinstadt verkommt zum Spießrutenlauf, wenn man nicht ins Bild passt. In Bad Lausick (Landkreis Leipzig) haben Neonazis einer Berufsschülerin nachgestellt. Uns erzählt sie von vielen bedrohlichen Begegnungen – und ihrer Angst, immer einen Fluchtplan zu brauchen.„Wir sind hier so, sagen wir mal, am Anfang vom Ghetto von Bad Lausick“, sagt Katrin. Sie bleibt an einem Stromverteilerkasten stehen. Und sie erinnert sich: „Hier habe ich mal mein Handy verloren. weil ich…
22.02.2011
Armut und soziale Ungerechtigkeit sollen auf dem Rücken von Migrant*innen ausgetragen werden„Deutschland schafft sich ab“, prophezeit der ehemalige Bundesbanker Thilo Sarrazin (SPD) in seinem Ende August erschienenen Buch. Er löste damit bundesweit eine kontrovers geführte öffentliche Debatte über Migration und Integration aus, die vor allem durch zweierlei auffällt: heftige Emotionen und eine bislang ungekannte Akzeptanz rassistischer und diskriminierender Äußerungen. Auch die Leipz…
17.02.2011
„Die BRD führt uns unaufhaltsam in den Volkstod“, wurde unlängst auf einer Neonazi-Website aus dem Leipziger Umland schwadroniert. „Der finale Todesstoß wird mit der Überfremdung unserer Heimat mittels herangekarrter Migranten gesetzt.“ Solche apokalyptischen Äußerungen sind Werbung für nationalsozialistische Ideologie. Schon 1984 rechnete der neonazistische „Schutzbund für das deutsche Volk“ (SDV) vor, in 300 Jahren werde es nur noch 6400 Deutsche geben. Der Gründung des SD…
17.02.2011
Pressemitteilung und Dossier des Projekts chronik.LE, Leipzig, 4. Februar 2011 Die sächsische Staatsregierung hat im Landtag eine Einschätzung zum Nazi-Zentrum in Leipzig-Lindenau abgegeben. Diese offizielle Darstellung ist mit groben Fehlern behaftet und nimmt unzutreffende Bewertungen vor. Wir erlauben uns, die verkehrte Einschätzung des Innenministers Ulbig mit den Fakten zu konfrontieren: Am 5. Januar 2011 reichte MdL Kerstin Köditz (Fraktion Die Linke) eine Kleine Anfrage an die sächsi…
04.02.2011
Was passiert, wenn alles was man sich aufgebaut hat, in einer Nacht zerstört wird? Wie schöpft man neue Kraft, wenn man immer wieder auf Hindernisse trifft? Wie geht man damit um, wenn man täglich diskriminiert wird? Eine Reportage über den alltäglichen Rassismus in Deutschland. Von Laura Frey - Zuerst veröffentlicht auf www.mut-gegen-rechte-gewalt.de. „Brandanschläge bei uns? Nein, das gab's nicht. Da sind sie falsch verbunden“, so reagieren die öffentlichen Stellen der Stadt Eilenb…
11.10.2010
Am 17. Oktober 2009 versammelten sich ab Mittag rund 1350 Neonazis am S-Bahnhof Sellerhausen, um unter dem Motto "Recht auf Zukunft" durch den Leipziger Osten und die Innenstadt zum Hauptbahnhof zu marschieren. Doch dazu kam es nicht, die Versammlung wurde gegen 16 Uhr aufgrund von Angriffen einiger ungeduldiger Demonstrationsteilnehmer auf Polizist*innen aufgelöst.Der Aufruf: völkisch und neonazistischDie größtenteils im Stil der "Autonomen Nationalisten" gekleideten Neonazis waren einem Au…
09.10.2010
In den letzten Monaten häuft sich in Sachsen die Zahl der Brandanschläge. Diese richten sich insbesondere gegen linke Einrichtungen sowie Wohnorte und Geschäfte von Migrant*innen. Die Täter*innen kommen höchstwahrscheinlich aus der rechten Szene und ihre Aktionen passen zur Einschüchterungs-Strategie der Neonazis, gegen unliebige Personen gewaltsam vorzugehen. Ermittlungsergebnisse liegen in den meisten Fällen nicht vor, obwohl vielfach Menschenleben gefährdet worden sind. So auch am 26.…
08.10.2010
Musik mit rassistischen, antisemitischen und neonazistischen Botschaften ist ein wichtiger Ideologieträger der Naziszene in Deutschland. Konzerte dienen als Dreh- und Angelpunkte der Szene. Hier wird nicht nur gemeinschaftlich zur Musik gefeiert, sondern es werden Kontakte geknüpft und gefestigt und auch eine Vielzahl von Neonazi-Merchandise-Artikeln, wie CD's und T-Shirts, verkauft. Die gestiegene Zahl von Konzerten verdeutlicht die hohe Relevanz der Musik für die Neonazi-Szene. Viele Konzer…
29.06.2010
Musik mit rassistischen, antisemitischen und neonazistischen Botschaften ist ein wichtiger Ideologieträger der Naziszene in Deutschland. Konzerte dienen als Dreh- und Angelpunkte der Szene. Hier wird nicht nur gemeinschaftlich zur Musik gefeiert, sondern es werden Kontakte geknüpft und gefestigt und auch eine Vielzahl von Neonazi-Merchandise-Artikeln, wie CD's und T-Shirts, verkauft. Die gestiegene Zahl von Konzerten verdeutlicht die hohe Relevanz der Musik für die Neonazi-Szene. Viele Konzer…
13.04.2010
(Selbst-)Kritik des Unsichtbarlassens sexistischer Diskriminierungen.chronik.LE hat im Mai 2009 die Broschüre Leipziger Zustände, in der sich verschiedene Autor*innen und Projekte mit dem Thema Diskriminierung beschäftigen, veröffentlicht. Die Redaktion der Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik - outside the box schrieb in der Broschüre einen Text zur Schwierigkeit, sexistische Normalzustände zu dokumentieren. Mit folgendem Text, erschienen in der ersten Ausgabe der outside th…
09.04.2010